Die Burganlage und Architektur
Aussenanlage und Inneneinrichtung der Saffenburg
(Abhandlung von Sebastian W. Schmitz)
Lage und Beschreibung der Saffenburg
Die Ruine Saffenburg liegt auf einem 253 m hohen Berggrad oberhalb des Dorfes Mayschoß im rheinlandpfälzischen Kreis Ahrweiler. Sie ist die älteste nachgewiesene Höhenburg im Ahrtal und kontrollierte dank ihrer exponierten Lage über Jahrhunderte den Bereich des mittleren Flusstales.
Die langgesteckte mittelalterliche Burganlage hat eine Länge von circa 260 Metern und misst an der breitesten Stelle etwa 80 Meter. Sie liegt auf einem von der Ahr umflossenen steilen, bis zu 80 Meter hohen Felsrücken, der in Nord-Süd Richtung verläuft. Drei künstliche Halsgräben trennen die Burganlage in zwei Vorburgen und die Hochburg. Die Burg ist bis auf die Böschungsmauern und geringe aufgehende Mauerreste zerstört.
Erste Vorburg
Am Beginn des Felsrückens, wo sich die aus dem Tal kommenden Wege von Rech und Mayschoß treffen, führt der Weg zur heutigen Burgruine. Der erste Halsgraben vor dem Burgkomplex ist jetzt trocken aufgemauert. Dahinter beginnt auf der linken Seite die als unregelmäßiges Viereck angelegte erste Vorburg, von der keine Aufbauten mehr stehen, sondern nur noch Umfassungsmauern der Süd- und Westseite zu sehen sind. An der Ostseite der ersten Vorburg vorbei führt der Weg weiter aufwärts. Der östliche Abhang ist durch eine in Teilen erhaltene Böschungsmauer gesichert, die durch Strebepfeiler gestützt ist. Nun gelangt man zum zweiten künstlichen Halsgraben, der ebenfalls verfüllt ist.
Zweite Vorburg
Die zweite Vorburg liegt auf einem natürlichen Felsblock über der ersten Vorburg. Sie hat an ihrer Südostecke noch Reste eines mehrgeschossigen Torgebäudes. Diese Südwand besteht größtenteils aus natürlichem Fels und weist an der Südwestecke Reste eines Halbturmes auf. In der hohen Aufmauerung der Burgwand im Bereich des ehemaligen Torgebäudes befindet sich eine große Maueröffnung. Ihre Breite erlaubt den Durchgang einer Person. Am Boden des Durchganges ist eine Treppe. Sie führte wohl von der Vorburg zur Brückenstube über dem zweiten Burgtor. Der höhergelegene, südliche Teil der zweiten Vorburg hat im Innenbereich kein aufgehendes Mauerwerk. Im nördlichen, zur Hochburg hin abfallenden Teil der zweiten Vorburg haben sich allerdings einige Mauerreste erhalten. Hier befindet sich eine breite abwärts führende Treppe aus Bruchstein, die von einem Gewölbestreifen überspannt wird und in den großen Weinkeller der Saffenburg führt. Die Gewölbedecke des Kellers ist größtenteils eingestürzt und der Raum mit Erde und ehemaligem Baumaterial verfüllt. Im hinteren Teil ist das Gewölbe allerdings noch intakt und der Raum in seinen ursprünglichen Ausmaßen bis zum Boden sichtbar. Vor dem Keller befindet sich ein Brunnen, der bis auf einige Meter Tiefe verfüllt ist. Im Bereich zwischen Brunnen und Burgweg sind noch Fundamente von Gebäuden sowie Reste einer alten Wasserleitung im Boden sichtbar.
Während der Burgweg im Bereich der ersten Vorburg an der östlichen Böschungsmauer verläuft, ist im Bereich der zweiten Vorburg rechts des Weges noch ausreichend Platz für ein vom Förderverein Saffenburg errichtetes hölzernes Gastronomiegebäude, das mit seinem begrünten Flachdach gut in die Burganlage passt. In früheren Zeiten werden hier zur Sicherung der östlichen Flanke zum gegenüberliegenden Recher Forst im Bereich eines Bollwerkes Kanonen gestanden haben. Das Bollwerk ist bergseitig durch eine mächtige Böschungsmauer mit starken Strebepfeilern gesichert.
Die Hochburg
Nach dem nun folgenden dritten Halsgraben erhebt sich auf der linken Seite die Hochburg. Sie steht, wie die zweite Vorburg, auf einem hochaufragenden, rechteckigen ummauerten Felsblock. Dieser hat an der Südwestecke einen Rundturm und an der Nordostecke an beiden Flanken je einen mit der Rundung nach Osten gerichteten Halbturm. Auf der Hochburg, die zwei unterschiedliche Ebenen aus natürlichem Felsboden hat, gibt es bis auf Mauerreste eines kleinen Raumes in der Nordostecke keine sichtbaren Gebäudereste. Der Aufgang erfolgte von der östlichen Seite, heute über eine sich zweimal wendende Steintreppe. An der ersten Biegung der Treppe auf der rechten Seite befindet sich die Zisterne (oder Brunnen) der Hochburg. Sie ist drei Meter von der darunterliegenden Zwingeranlage aufgemauert. Die nordöstlich unterhalb der Hochburg gelegene Zwingeranlage begann mit einem überbauten Torgebäude, von dem sich aufragende Mauerteile an der Wand der Hochburg erhalten haben. Dann führt der Burgweg längs der Hochburg, vorbei an Treppe und Brunnen auf ein großes Plateau mit hohem Stützmauerwerk nach Osten. An der flachen Nordseite ist eine kleine Treppe, die in den äußeren Bereich der Burganlage führt. Auf dem Plateau, auf dem wohl die Pankratiuskapelle gestanden hat, sind noch Spuren von Grundmauern sichtbar.
Die älteste Darstellung der Saffenburg von 1633
Aus der Zeit vor der Zerstörung der Saffenburg ist bisher nur eine Darstellung bekannt. Es handelt sich um einen Kupferstich, der als Flugblatt im Jahre 1633 verbreitet wurde. In der Literatur werden die Darstellungen des Flugblattes als „ganz ungenaue Ansichten“ erwähnt. Der Titel des Blattes lautet: Eigentliche Abbildung der orter welche vom Schwedischen General Baudissin oberhalb der Stadt Cöln eingenommen, nunmehr aber von den ChurCölnischen wider erobert worden. Sampt der Belagerung der Stat Andernach. Anno 1633. Die zentrale Abbildung der Belagerung von Andernach wird von 20 kleineren Abbildungen umrahmt. Auf der Abbildung Nr. 7 ist die Saffenburg dargestellt. Dabei handelt es sich nicht zuletzt wegen der Größe der Abbildung (3,3 x 6 cm) um eine ungenaue Darstellung, die eine komplexe dreigeteilte Anlage einer Höhenburg von 260 m Länge und 80 m Breite natürlich nicht detailgetreu wiedergeben kann. Vielleicht hatte der Kupferstecher auch nur grobe Skizzen als Vorlage. Dennoch gibt es bezogen auf die Saffenburg mehrere Übereinstimmungen zwischen Zeichnung und freigelegten Fundamenten und Grundriss. Die Position des Zeichners befand sich südöstlich unterhalb der Burganlage. Die Abbildung beginnt links mit einem Gebäude, das die erste Vorburg darstellen soll. Das mittlere größere Gebäude stellt die zweite Vorburg dar. In beiden der Hochburg vorgelagerten Teilen gab es nach den Inventarlisten mehrere Wirtschaftsgebäude, die auf der Zeichnung aus Platzgründen schematisch auf jeweils ein Gebäude reduziert wurden. Desweiteren sind die Vorburgen im Verhältnis zur Hochburg zu klein dargestellt. So wollte der Zeichner vielleicht die Hochburg hervorheben.
Auf der Hochburg gibt es mehrere Übereinstimmungen der Zeichnung mit den örtlichen Bodenfunden. Der Rundturm an der Südwestecke der Hochburg ist in den Fundamenten vorhanden. Bei der Sprengung der Burg im Jahre 1704 wird ein großer Turm erwähnt. In der Zeichnung befindet sich dieser Turm in der Mitte der Hochburg. Die durch Bodenfunde bestätigte ungewöhnliche Lage von mehreren Türmen an der Nordostseite der Hochburg und der nordöstlich vorgelagerte Zwinger entsprechen ebenfalls der Zeichnung. Bei den starken Außenbefestigungen an der östlichen Hangseite könnte es sich um die 1653 genannten Bollwerke handeln, von denen heute nur noch Böschungsmauerwerk vorhanden ist.
Abtragung der Burg und Verfall
Durch die systematische Sprengung und Abtragung des oberirdischen Mauerwerkes der Burganlage im Jahre 1704, dem Abtransport aller Hausteine sowie der Verfüllung der tieferliegenden Räume ist es heute nicht mehr möglich, sich ein Bild vom ehemaligen Aussehen der Burg zu machen. Daher kommt den Inventaren der Burg von 1552, 1653 und 1680 mit der Auflistung der Räumlichkeiten sowie der einzigen bekannten Darstellung der Burg von 1633 eine besondere Bedeutung zu.
Die mittelalterliche Höhenburg bestand bereits im 12. Jahrhundert mit den Vorburgen und der Hochburg aus selbstständigen Einheiten, die unterschiedlichen Besitzern gehörten. 1303 ist in einer Urkunde des Kölner Erzbischofes von den Burgen Untersaffenberg und Obersaffenberg die Rede. 1323 werden sie als Nieder- und Obersaffenberg erwähnt.
Komplizierte Teilungs- und Nutzungsverträge regelten den Alltag und Wegerechte, das heißt, wer an welcher Pforte passieren durfte. Auch zwischen Geschwistern, wie den Brüdern Kraft und Wilhelm von Saffenberg, wurden 1413 in einem Burgfrieden die Nutzungsrechte geregelt.
Zu Beginn der Neuzeit nach 1500 war der Burgkomplex eine geschlossene Anlage, die nur einen Besitzer hatte und in der Zeit von Graf Ernst von der Marck als Schloss Saffenburg bezeichnet wurde.
Wohnräume und Wirtschaftsräume der Saffenburg
Graf Ernst von der Marck, der die Saffenburg häufig bewohnte, lässt 1628 anlässlich eines längeren Aufenthaltes auf der Burg den neuen Pferdestall platten und den alten abreißen. Im gleichen Jahr wird in der Grafenkammer ein neuer Ofen aus Stein gesetzt.
Ein Jahr vor seinem Tod lässt Graf Ernst 1653 das bessere Wohnmobiliar von seinem Rentmeister Peter Frantz nach Schleiden schaffen. Über das im Schloss Saffenburg verbliebene Mobiliar fertigte sein Amtmann Johann von Saffenburg eine Inventarliste an. Diese Aufzählung von dem verbliebenen altem Mobiliar, den Haus- und Wirtschaftsgeräten sowie der Bewaffnung nimmt Bezug auf ihren Standort in der Burg und gibt damit einen Einblick in die Räumlichkeiten.
Verglichen mit den Verhältnissen von 1552 wird auf Schloss Saffenburg 1653 nur noch ein Teil der Räumlichkeiten genutzt. Es gab nur noch sechs Räume mit Schlafmöglichkeiten, weitere sechs waren beheizbar. Ein größeres Gefolge von über 20 Personen, wie es Graf Ernst 1628 nach Saffenburg begleitete, wäre in den Verhältnissen von 1653 nicht mehr einfach unterzubringen gewesen. Eine wesentliche Zäsur der Wohnverhältnisse wird dabei die völlige Demolierung der Innenräume während des Dreißigjährigen Krieges gespielt haben. Viele Kammern blieben seitdem leerstehen. Auch die Bewaffnung und die Wehranlagen sind 1653 in einem veralteten und vernachlässigten Zustand
Die Wohnräume
- Im Burgsaal, dem wahrscheinlich größten Wohnraum des Schlosses, verblieben nach dem Umzug zwei schlechte Tische, eine Bank mit Lehnen sowie zwei Beistelltische. Am offenen Kamin gab es zwei alte eiserne Feuerböcke.
- Die Grafenkammer mit offenem Kamin und zwei Feuerböcken war mit einem alten Schrank, einem kleinen runden Tisch und einem kleinen Bett ausgestattet. Ein Nebenräumchen der Grafenkammer hatte einen eisernen Ofen.
- Die Magdkammer mit eisernem Ofen, war mit einem Doppeltisch, einer alten Truhe, einem Bett, einem Renner (Behelfsbett/Kinderbett) und einem Weidenkorb möbliert.
- Die Mönchkammer war mit einem Bett, einem Renner und einem Tisch ausgestattet. Beheizt wurde sie mit einem eisernen Ofen. In der Stube vor der Mönchskammer stand eine Bettlade, die Stube wurde mit einem Blechofen beheizt.
- Die Jungfrauenkammer enthielt ein Bett mit einem Renner. An der Wand hing ein Bild des heiligen Ignatius. Der Raum wurde durch einen eisernen Ofen beheizt.
- Im hinteren Kämmerchen (uff dem distern Cammergen), stand ein kleiner runder Tisch.
- Die Schreiberkammer enthielt zwei alte Betten sowie ein aus Brettern gemachtes kleines Bett.
- Die Hofstube wurde durch einen eisernen Ofen beheizt.
Die Burgkapelle
Die Burgkapelle (im Inventar uff dem Stübgen bezeichnet) war zu dieser Zeit ein Raum innerhalb des Schlosses, der an den Burgsaal grenzte. Darin stand ein Altar mit dem Bild der Mutter Gottes. Für den Altar gab es drei Altartücher, eines davon durchwirkt. Die Kapelle hatte Platz für acht Betstühle mit Lehnen, desweiteren zwei Tische, davon ein runder sowie ein ausziehbarer. Als weiteres Inventar werden aufgeführt: ein Kruzifix, ein Messgewand mit Zubehör, zwei Zinnleuchter, ein Zinnweihwasserkessel mit Quast. Neben diesen Innenraum, der als Kapelle genutzt wurde, gab es aber gleichzeitig auf dem Hof des Schlosses noch ein Kapellengebäude.
Die Wirtschaftsräume der Burganlage
- Die Burgküche hatte einen großen offenen Kamin mit zwei Feuerböcken sowie zwei Kesselhaken und einem Schürhaken. Dazu gab es zwei eiserne Töpfe mit Deckeln. An Mobiliar wird nur ein alter Schrank genannt.
- Das Backhaus war nur mit einem alten geflickten Backkessel ausgestattet.
- Der oberste Speicher diente als Abstellraum für Packfässer und ältere Kleinmöbel.
- Der Schlosskeller enthielt eine Hebewinde, Leitern und Seile. Fässer werden nicht erwähnt.
- Der unterste Speicher diente wie der obere als Abstellraum. Darin standen unter anderem vier alte Sättel und eine große Truhe.
- Das Viehhaus enthielt Braugerätschaften, im Pferdestall war ein altes Flockendeckbett, kölnische und andere Bütten sowie Gerätschaften für den Herbst. Auf der Roßmühle stand eine Salzbütte, zwei weitere Bütten zum Einsalzen von Fleisch und eine Wäschebütte.
- Wachräume und Wehranlagen
- In der Brückenstube befand sich ein Tisch. Sie wurde mit einem offenen Kamin beheizt. Als Zubehör: waren zwei Feuerböcke und ein eiserner Dreifuß vorhanden.
- Die Wachtstube wurde mit einem eisernen Ofen beheizt.
- Das untere Bollwerk hat vier größere eisernen Kanonen sowie eine kleine Messingkanone.
- Auf dem Turm waren zwei Hakenbüchsen (Doppelhaggen) und im Turm eine große eiserne Kanone.
- Auf dem Hof an der Kapelle stand eine große eiserne Kanone, die wegen der faulen Lade unbrauchbar war.
- An der Schellenpforte stand ein eisernes Kammerstück. Dabei handelt es sich um eine Kanone, deren Pulverkammer kleiner ist als der Durchmesser des übrigen Kanonenrohres.
- Auf dem Bollwerk im Schellengarten stand eine Carthaue, eine halb eisere feldschlange, ein eisere stück, zwei meßig stück. Der Begriff Kartaue ist aus dem 16. Jahrhundert und bezieht sich auf die Geschützgröße. Eine Doppelkartaue war seinerzeit das größte Belagerungsgeschütz. Die Feldschlange war ein mittelalterlicher Kanonentyp eher kleineren Kalibers.
- Auf dem obersten Bollwerk bei der Stube waren drei unbrauchbare Kanonen mit verfaulten Laden.
- Im Keßler Türmchen und in der Rüstkammer befanden sich unter anderem die Handfeuerwaffen.
Das Inventar lauf Graf Anton von der Marck
Graf Franz Anton war in den Jahren 1679 und 1680 häufig auf Schloss Saffenburg. Am 1. Februar 1679 war das Grafenpaar Taufpate für den Sohn von Wachtmeister Peter Veit und am 13. Oktober des gleichen Jahres fand die Taufe ihres eigenen Sohnes Julius August in Mayschoß statt. Auch im Dezember 1679 und Januar 1680 war Graf Franz Anton auf Schloss Saffenburg. Am 20. Juni 1680 erlitt er auf der Fronleichnamsprozession in Mayschoß einen Schlaganfall, verstarb am nächsten Tag und wurde neben seiner Mutter Katharina in der Gruft unter dem Sarkophag in der Mayschoßer Kirche bestattet. Erbe von Franz Anton war der 1672 geborene und zum Zeitpunkt des Todes seines Vaters 8 Jahre alte unmündige Sohn Johann. Für ihn regierte seine Mutter Maria Katharina als Vormund.
Da kein Testament des Verstorbenen vorlag, musste seine Witwe Maria Katharina ein Inventar von Schloss Saffenburg anfertigen lassen. Dies geschah kurz nach dem Tod von Graf Franz Anton am 15. Juli 1680. Der Saffenburger Vogt Georg Vicary ließ das Inventar im großen Saal des Schlosses vom Gerichtsschreiber in Gegenwart von zwei Saffenburger Schöffen als Zeugen erstellen.
Da Graf Franz Anton mit seiner Familie in den letzten beiden Jahren häufig auf Schloss Saffenburg war, finden wir in diesem Inventar wieder eine wohnliche Ausstattung der Räumlichkeiten, wie zu den Zeiten als sein Vater Graf Ernst mit seiner Mutter Gräfin Katharina die Saffenburg bewohnte.
- In der Schlosskapelle, die an den großen Saal grenzte, befanden sich am Altar ein Kruzifix und zwei Zinnleuchter. Der Raum ist mit Vorhängen und sieben Bildern geschmückt.
- Im angrenzenden großen Saal stand ein großer vierkantiger Tisch mit grüngeblümtem Tafeltuch, sechs lederne Kölnische Stühle und an den Wänden hingen acht Bilder.
- Die Grafenkammer hatte ein Bett, das mit grünen Vorhängen ausgestattet war. Am Fenster hing eine rote Gardine. Im Raum befanden sich ein vierkantiger Tisch mit blauem Tafeltuch und ein großer mit rotem Samt gefütterter Stuhl. An der Wand hing ein Gemälde.
- In der Auflistung folgen die Mönchkammer, ein angrenzendes kleines Stübchen, die Diener-Stube, die Jungfrauenkammer, eine weitere Kammer, die Kammer der Küchenmagd, ein Stübchen, die alte Mönchkammer, die Mägdekammer und die Amtmannskammer. Die meisten Wohnräume sind auch Schlafräume und haben ein Bett mit Federbetten, Wolldecke und Kissen.
- An Wirtschafts- und Vorratsräumen werden genannt: der kleine Speicher, die Rauchkammer, die Milchkammer, ein weiterer Vorratsraum, die Küche, das Kelterhaus, der Kornspeicher und der Pferdestall mit einem Bett für den Pferdeknecht. Auf dem Hof befanden sich landwirtschaftliches Gerät und die Viehställe. Darin waren ein Ochse, sieben Kühe, zwei Rinder, ein Kalb, eine Geiß, ein Bock, acht Schweine und sechs kleine Ferkel.
- Im Schloßkeller lagerten drei Fässer Weißwein, deren größtes 5000 Liter enthielt. Dann folgen die Rotweinfässer in der Aufzählung: zwei Stück Fässer (je 1000-1200 Liter) und drei Halbstückfässer. Neben dem Schlosskeller auf der Saffenburg gehörte noch ein Weinkeller in Laach zur Herrschaft. Dort befanden sich zwei Stück Fässer mit Weißwein.
- In der Rüstkammer befanden sich neben vier Musketen, vier (mittelalterliche) Feuerrohre, kleine und große Hakenbüchsen mit Schäften und eine größere Anzahl ungeschäfteter Musketen und Büchsenläufe. Dazu eine Menge großer und kleiner Kugeln, eine kleine Kugelform, ein großes Pfortenschloss, ein dickes Seil und zwei Luntenanzünder.